Tamas Lenart steht mit seiner Frau Monika Bekesi am Eingangstor.

Zum Kuckuck nochmal!

von Linn Grunwald
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Ungarisches Gulasch, Themen-Buffets und deutsche Hausmannskost, damit sind Monika Bekesi und Tamas Lenart in der Harsumer Gaststätte "Zum Kuckuck" seit 2010 erfolgreich. Das ungarische Gastro-Paar lebt Gastfreundschaft und setzt auf Fachkräfte. Im Jahr 2020 kauften sie das Gelände - kurz vorm ersten Lockdown.

Erwartungen übertroffen

Gerade mal 21 und 24 waren Monika Bekesi und Tamas Lenart, als sie aus Ungarn nach Hannover kamen und nach ein paar Gastro-Stationen den Sprung in die Selbstständigkeit wagten. Anfang 2010 übernahmen der gelernte Koch und Konditor und die Restaurantfachfrau die Waldgaststätte „Zum Kuckuck“ in der niedersächsischen Gemeinde Harsum (Landkreis Hildesheim), mit ihren damals dreijährigen Zwillingen im Gepäck. „Wer kann schon sagen, dass er mit 30 ein eigenes Restaurant führt? Wir haben die Erwartungen unserer Steuerberater schon im ersten Jahr überschritten“, erinnert sich Monika Bekesi. Mit Können, Leidenschaft, Ideenreichtum und einem Hauch ungarischer Schärfe machten sie sich schnell einen Namen als beliebte Ausflugsgaststätte, als schöne Kulisse für Familienfeiern und als Anlaufstelle für gutbürgerliche Küche.

Ungarisches Gulasch mit Knöpfle
Bestseller im "Kuckuck": echt ungarisches Rindergulasch
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Vom Gulasch bis zum Kuckucksei

„Das Publikum im Waldgasthaus ist sehr gemischt und vielfältig, weil wir für alle etwas anbieten“, ist Monika Bekesi überzeugt. „Bei uns kann man mit dem Fahrrad kommen, ein Bierchen trinken und eine Currywurst essen, aber wir machen ebenso große Hochzeiten oder einen Kaminabend, an dem sechs Gänge serviert werden.“
Küchenchef Tamas wird von vier weiteren Köchen und einer Spülkraft unterstützt. Die Bestseller auf der Karte sind das „Hähnchen deluxe“ mit Tomate und Mozzarella überbacken, Gulaschsuppe und ungarisches Rindergulasch, Rinderroulade, Steaks und pikante Schnitzelvariationen sowie das hauseigene Dessert „Kuckucksei“: süß paniertes, frittiertes Vanilleeis. „Wir haben Wert daraufgelegt, vor allem gutbürgerliche, deutsche Küche anzubieten, weil diese Betriebe langsam aussterben. Wir hatten nie im Kopf, ein ungarisches Restaurant aufzumachen, sondern das, was tatsächlich auch gesucht wird“, sagt Monika. „Doch die Gäste lieben die ungarischen Gerichte, daher gibt es in den Herbst- und Wintermonaten einmal im Monat ein deftiges ungarisches Buffet.“

Gefülltes Hähnchenschnitzel
Beliebt: das Hähnchen deluxe.
© Monika Bekesi
Dessert Kuckucksei auf dem Teller
Signature Dessert: das Kuckucksei
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Buffets für alle

Ein großes Thema im Kuckuck sind Buffets für verschiedenste Zielgruppen. „Mit unseren Burger-Bastel-Buffets alle paar Wochen samstags sprechen wir Jüngere zwischen 20 und 40 an. Das Rippchenbuffet lockt alle Altersgruppen und unser Kuckucksbuffet mit Rinderroulade und Co. zieht eher Ältere so ab 50 an“, erklärt Monika. Regelmäßig gibt es außerdem freitags Schnitzelbuffets, saisonal u. a. Spargel-, Pfifferlings- oder Grillbuffets für moderate Preise von ca. 22 bis 25 Euro pro Person. Vorteil der für gewöhnlich ausverkauften Buffetabende: Sie sind für die Küche gut planbar und gut vorzubereiten. 

Kaffeetasse mit Zucker
Seit 2024 kommen die Gäste in den Genuss von Kaffee der Service-Bund Marke SOURCER.
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Gänse im Lockdown

In der Weihnachtszeit gehen im Kuckuck mindestens 100 ganze Gänse über die Theke. Das half ihnen auch im langen Winterlockdown. Da gründeten die frischgebackenen Restaurantbesitzer kurzerhand einen Lieferservice. Fertige Gänse in der Weihnachtszeit, ein Drei-Gänge-Menü zu Ostern – das lief gut. Doch erst Anfang 2020, kurz vorm ersten Lockdown, hatte das Ehepaar das Pachtobjekt gekauft. „Das war für uns eine große Herausforderung, da hatten wir schon Existenzängste. Wir wussten nicht, ob wir unseren Kredit weiterzahlen können. Aber wir sind immer ideenreich und haben das Beste aus der Situation gemacht.“

Gedeckte Hochzeitstafel
Die Deko für Hochzeiten macht Chefin Monika selbst.
© Monika Bekesi

Ein Herz für Hochzeiten

Von Mai bis zum Frühherbst findet fast jedes Wochenende eine Hochzeit im Kuckuck statt – ein echtes Highlight für Monika. „Das ist sehr persönlich. Dass wir an so einem Tag teilnehmen dürfen und kleinste Details mitplanen dürfen. Da fangen wir schon fast ein Jahr vorher an.“ In die Deko der Tische steckt die 44-Jährige besonders viel Liebe. Für kleinere bis mittlere Hochzeiten bietet das Waldgasthaus zum Kuckuck ideale Bedingungen: Plätze drinnen sowie draußen und durch die Lage am Waldrand keine Lärmschutz-Einschränkungen. Außerdem ist das Preis-Leistungs-Verhältnis transparent und sehr gut. 

Waldgasthaus Zum Kuckuck von außen
Das Holzensemble wurde 1997 erbaut.
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Personalmangel? Unbekannt!

Während Tamas in der Küche steht, Bestellungen vorbereitet und Dienstpläne schreibt, managt seine Frau Organisatorisches und arbeitet im Service mit. „Ich könnte aber nicht die ganze Zeit im Büro sitzen. Ich muss unter Menschen sein. Wenn die Leute uns loben und sich bedanken, das ist mein Trinkgeld, sage ich immer. Oder eine gute Bewertung“, erklärt die Wahl-Harsumerin. Für Tamas hingegen steht die Kreativität beim Kochen im Vordergrund: „Neue Sachen ausprobieren, neue Karten entwerfen, mehrere Gänge gestalten“, das liebt der 47-Jährige an seinem Beruf.
Unterstützt wird das Gastro-Powerpaar von insgesamt 20 Mitarbeitenden. Während andere ländliche Betriebe die Öffnungszeiten einschränken oder schließen müssen, ist Personalmangel im Kuckuck unbekannt. „Wir sind wie eine große Familie, wir helfen uns gegenseitig, auch privat. Wir machen Betriebsausflüge vom Bowlen bis zur Brauerei und eine große Weihnachtsfeier. Das hält zusammen“, glaubt Monika. Für Aushilfsjobs im Sommer stellen die Kuckuck-Betreiber Schüler ein, ansonsten arbeiten sie mit Fachkräften in der Küche und im Service. „Das macht viel aus. Die wissen, was sie tun. Die Gäste bekommen Aufmerksamkeit, die Bedienungen können vier Teller tragen und wissen, wie man ein Menü oder einen Cognac serviert.“

Dieter Schöbel mit Monika Bekesi und Tamas Lenart
List Mitarbeiter Dieter Schöbel mit Monika Bekesi und Tamas Lenart.
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Kooperation und Inspiration

Seit fast 20 Jahren arbeiten die Kuckuck-Wirte mit dem Harzer Service-Bund Unternehmen List und Vertriebsmitarbeiter Dieter Schöbel zusammen. „Das ist mittlerweile eine große Freundschaft geworden“, freuen sich Monika und Tamas. Etwa 90 Prozent der Waren im Kuckuck stammen von der Firma List. „Wir nutzen fast alles vom Service-Bund“, sagt Tamas. Seit Anfang 2024 kommen Gäste im Kuckuck außerdem in den Genuss von SOURCER Kaffee und Tee, der Heißgetränkemarke des Service-Bund. „Wir haben SOURCER letztes Jahr auf der Internorga kennengelernt und haben uns verliebt, weil der Geschmack einfach einzigartig war. In das Design des SOURCER Geschirrs habe ich mich ebenfalls verliebt. Und ganz wichtig für mich: Die Unterteller kann man sehr gut tragen“, schwärmt Monika.

Inspiration holen sich die Unternehmer bei Restaurantbesuchen, Reisen und auf Messen. Ein Pflichttermin ist die Internorga im Frühjahr in Hamburg. „Das ist immer eine große Inspiration. Jedes Mal bringen wir etwas Neues mit“, sagt Monika. Und, was zum Kuckuck, kommt als Nächstes? Zum Beispiel die Idee für einen neuen Tresen, der im Januar umgebaut wird. Am Restaurant-Konzept dagegen halten die Gastwirte aus Leidenschaft auch in Zukunft fest. „Wir sind stolz auf unser Werk und darauf, dass wir das alles in so wenigen Jahren und mit so jungen Jahren auf die Beine gestellt haben. Wir hoffen, dass wir noch lange bleiben können.“

Monika Bekesi

Quotation

Wenn die Leute uns loben und sich bedanken, das ist mein Trinkgeld, sage ich immer.

Monika BekesiInhaberin Waldgasthaus "Zum Kuckuck", Harsum
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