Drei Frauen stehen vor einem zum Foodtruck umfunktionierten Anhänger und lächeln.

Kleiner Anhänger - großer Name

von Max Demling
© Früchte Jork
Auf dem Gelände der Firma Früchte Jork steht ein kleiner weißer Anhänger. Darauf das Gesicht einer lächelnden alten Daume. Sie trägt eine Sonnenbrille und hat Blumen im Haar. Daneben steht ihr Name: Tante Trude.
Logo mit einer lächelnden alten Frau, die Sonnenbrille und Blumen im Haar trägt. Daneben steht Tante Trude.
© Früchte Jork

Von der Entstehung einer Idee

Fangen wir von vorn an: Isabella Jork ist Teil der Geschäftsleitung des Service-Bund Gesellschafters Früchte Jork. Schon lange wollte sie eine Kantine ins alte Haupthaus des Familienunternehmens bauen. Als die Planung bereits weit fortgeschritten war, kam jedoch die Corona-Pandemie. Die Preise schossen in die Höhe und das Vorhaben war mit einem Mal nicht mehr lukrativ: "Es wäre ein Luxusobjekt geworden."
Trotzdem wollte Isabella Jork ihren Mitarbeitenden ein warmes Mittagessen bieten. Weil das ursprüngliche Projekt aber nicht mehr umsetzbar war, entschied sie sich für eine kleinere Lösung - und so entstand die Idee für den Foodtruck "Tante Trude". Namenspatin ist die Großtante ihres Schwiegervaters Joachim Jork. Früher kochte sie regelmäßig Mittagessen für die Belegschaft. Noch heute erinnert man sich gern an ihren schlesischen Kartoffelsalat.

Eine Frau belegt ein Baguette mit Schinken, Tomaten und Gurken
© Früchte Jork
Eine Frau steht im Foodtruck und übergibt einer weiteren Frau einen Pappteller mit Kuchen
© Früchte Jork
Drei Frauen vor dem Tante Trude
© Früchte Jork
Eine Frau hält einen Mehrwegbehälter mit Schnitzel und Kartoffelsalat und lächelt in die Kamera
© Früchte Jork

Smarte Lösungen und smarte Produkte

Früh war klar, dass im Anhänger vor allem Convenience eingesetzt wird. Das soll auch ungelerntem Personal die Zubereitung der angebotenen Speisen ermöglichen. Gleichzeitig lag darin die größte Herausforderung, denn der erworbene Anhänger bietet nur begrenzten Raum, und Geräte zum Regenerieren sind meist sehr groß. Mit Hilfe von Service Bund Mitglied OMEGA SORG konnte Isabella Jork ihren Foodtruck dennoch mit Combidämpfer, Salamander-Grill, Herdplatte sowie jeweils einer Kühl- und Wärmeplatte in kleineren Varianten ausstatten. Ein weiterer Kniff: Bis auf die Theken, eine kleine Spüle und einen Kühlschrank sind alle Teile mobil und können nach Bedarf im Anhänger platziert werden.

Seit den ersten Schritten ist über ein Jahr vergangen. Das Team um Tante Trude besteht neben Isabella Jork aus den Mitarbeiterinnen des Einzelhandels. Zwei davon stehen täglich im Anhänger und bereiten alle Speisen zu, um sie anschließend zu verkaufen. Dabei setzen sie vor allem auf die hochwertigen Produkte der Sander Gruppe – und das aus Überzeugung: „Mit den richtigen Produkten ist Convenience eine echte Lösung. Das predigen wir auch unseren Kunden immer wieder.“
Generell gilt das Motto „Eigenmarke, wo es geht.“ Die Take-Away-Boxen sind von Completta, das Kassensystem kommt von ServisaPOS.

 

Der Tante Trude Foodtruck ist ein weißer Anhänger mit grün-rotem Graffiti
© Früchte Jork
Eine Schüssel mit Käsespätzle und Röstzwiebeln
© Früchte Jork

Ein Foodtruck für alle

Zwei Menüs gibt es bei Tante Trude pro Tag: eines davon mit Fleisch oder Fisch, das andere vegetarisch. Seit der Eröffnung sind Schnitzel mit Kartoffelsalat, Pasta Bolognese, Käsespätzle und viele weitere Gerichte über den Tresen gewandert. Weil das Team am ersten Burger-Tag aus dem Stand 159 Portionen verkauft hat, findet dieser nun jeden Dienstag statt. Freitags gibt es belegte heiße Seelen, ein Sauerteiggebäck aus der Region. Um Abwechslung zu schaffen, wiederholen sich alle anderen Gerichte erst nach fünf Wochen. Salat und belegte Brötchen gibt es immer.

Mittlerweile hat sich ein kleiner Stammkundenkreis um Tante Trude gebildet. Vom Geschäftsführer Maximilian Jork, über die Mitarbeitenden bis hin zu Gästen aus dem umliegenden Industriegebiet – alle holen sich hier ihr Mittagessen ab. Und sie kommen längst nicht mehr nur, weil es so gut schmeckt. Man freut sich über die Geselligkeit und den regen Austausch mit dem engagierten Team.
Darauf ist Isabella Jork besonders stolz: „Es ist toll zu sehen, mit welcher Motivation sich alle an meinem Herzensprojekt beteiligen.“ Und auch die Zahlen sind erfreulich, denn im Schnitt verkauft Tante Trude rund 100 Mahlzeiten pro Tag.

Blick in die Zukunft

Einen Blick in die Zukunft hat sich die junge Geschäftsführerin auch schon erlaubt: Produkttests und -tastings mit Kunden sind denkbar. Weil der Anhänger mobil ist, schließt sie auch den Einsatz auf Messen nicht aus. In erster Linie bleibt Tante Trude aber weiterhin ein Kantinenersatz. Sie steht schon an ihrem festen Platz. Im Hintergrund baut Früchte Jork gerade an einem Mitarbeitenden-Container. Hier kann das Team künftig im Innenraum oder auf der Terrasse zu Mittag essen. Eine Eismaschine für den Anhänger und ein Getränkeautomat sollen folgen. Das Familienunternehmen möchte, dass seine Mitarbeitenden sich hier wohl fühlen. Darüber hinaus möchte Isabella Jork mit Tante Trude Gutes tun. Ein Sozialprojekt hat bereits im April stattgefunden: die Kuchenaktion für den guten Zweck. Dafür haben Mitarbeitende verschiedene Kuchen gebacken, um sie anschließend im Foodtruck zu verkaufen. Am Ende konnte das Team so über 400 Euro sammeln. Der gesamte Erlös ging an das örtliche Kinderhospiz.

Klingt – alles in allem – nach einer erfolgreichen Geschichte. Wenn es so bleibt, könnte Isabella Jork sich vorstellen, das Projekt zu vergrößern: „Dann holen wir uns vielleicht einen größeren Truck – oder einfach einen zweiten“, sagt sie mit einem Augenzwinkern.

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Max Demling
Volontär
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