Schwäbische Gastlichkeit
Zwischen Gasthof und Gourmet
Bereits seit über einem Jahrhundert steht die Familie für ihre Heimat und die Wertschätzung regionaler Ressourcen. Als Koch in der Spitzengastronomie, Unternehmer und Familienmensch bringt Andreas Widmann seine Heimat zur Geltung. „Wir bieten eine Mischung aus gehobener, qualitativ-hochwertiger und ehrlich-schwäbischer Küche“, sagt er. In seinem Sternerestaurant Ursprung serviert er schwäbische Spezialitäten auf Gourmet-Niveau. Im Gasthaus Widmanns Löwen kommt gutbürgerliche Küche wie der klassische schwäbische Zwiebelrostbraten auf den Tisch.
Gerichte mit einer Geschichte
Der Spagat zwischen Gasthaus und Gourmetrestaurant ist eine Herausforderung für den Gastronomen. „Dank meinem tollen Team gelingt mir aber alles.“ Bei der Pro- duktauswahl achtet Widmann auf Qualität. „Die Basis für meine Gerichte ist mein kulinarisches Gedächtnis und dass ich gewisse Geschmacksbilder entwickeln kann, die einen Bezug zur Region haben. Ich möchte mit unseren Gerichten dem Gast eine Geschichte erzählen und Erinnerungen zum Beispiel an die Kindheit erwecken“, er-zählt der sympathische Schwabe. „Wir wissen tatsächlich bei jeder Zutat genau, wo sie herkommt. Wir beschäftigen uns sehr viel mit dem perfekten Produkt – von der Aufzucht bis zur Reifung und zum Schluss der Zubereitung“, erklärt Widmann. „Meine felsenfeste Überzeugung ist, nach der Saison zu kochen und mit den tollen Produkten der Region, die es nur hier gibt, wie das Ostalb-Lamm oder der Limburger Weideochse, den wir wieder züchten.“
Widmann's Speisekarte ist sehr vielseitig...
Mehrfach ausgezeichneter Koch
Der heutige Sternekoch arbeitete bereits in den Top-Küchen Deutschlands, absolvierte seine Koch-Ausbildung bei Michael Oettinger und arbeitete später unter anderem im Atelier im Bayerischen Hof in München. Mit nur 23 Jahren war er bereits Deutscher Jugendmeister der Köche mit seinen geschmorten Rinderbäckchen. 2015 kehrte Widmann in den Familienbetrieb zurück und übernahm den elterlichen Gesamtbetrieb. Zusammen mit seiner Frau Anna setzt er sich für Produkte aus der Region ein und mit seinem Projekt „Genussbewusst“ für gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit. Neben dem normalen Stern wurde das Restaurant Ursprung nun schon zum zweiten Mal auch mit einem grünen Stern bedacht. Während Anna Widmann die gute Seele im Hotelbetrieb verkörpert, kümmert sich Andreas Widmann um die Küche. „Auf- stehen für Leidenschaft“, so lautet das Motto der Unternehmer- Familie. Trotz aller Tradition steht ihre Arbeit für stetige Weiterentwicklung mit der Vision, etwas zu gestalten, woran andere Freude haben. „Meine Eltern haben es mir vorgelebt, Gastronom und Unternehmer zu sein, das war immer mein Wunsch von klein auf: Das Unternehmen zu gestalten, einzurichten, ein Team zu führen – das alles neben dem Kochen.“
Köstlichkeiten in gemütlichem Ambiente
Achtsamkeit gegenüber dem Personal
Die Gastronomie ist ein Team- und Leistungssport. Ich habe einen sehr hohen Anspruch an mich, aber auch ans Team“, sagt Widmann. Und bietet seinen Mitarbeitern im Gegenzug einiges: „Es geht leider nicht ohne Wochenend- und Abendarbeit. Aber wir legen viel Wert auf das Miteinander, gute Teamkleidung, die Kommunikation und die Bezahlung. Bei mir verdienen Azubis mehr als der Tarif vorgibt, wir versuchen immer neue Arbeitsmodelle zu schaffen, der Koch ist Koch und die anderen Bereiche werden je nach Kompetenz aufgeteilt.“ Alles in allem eine sehr moderne Führungsstruktur, die Widmann ständig optimiert, was sich auf Dauer auszahlt: „Wir sind in der Küche besser aufgestellt denn je“, freut sich der Gastronom. Sechs Köche waren es, als Andreas Widmann vor sechs Jahren den Betrieb von seinem Vater übernommen hat. Nun beschäftigt er, inklusive der Azubis, 18 Köche – und es kommen noch weitere dazu. Jede Arbeitskraft wird gebraucht: Bis zu 5.000 Gerichte pro Woche werden allein in den Sommermonaten serviert. In neunter Generation ein Haus mit Leidenschaft und gelebter schwäbischer Gastfreundschaft erfolgreich zu führen ist eine echte Herausforderung, die Widmann jedoch perfekt meistert. Wie? „Meine Arbeit gibt mir viel Kraft und Freude, und die Fa- milie und die Natur sind meine Kraftquellen.“ Der Profikoch möchte seinen Betrieb an die nächste Generation überführen und hat selbst seit der Übernahme vom Vater einiges bewirkt: Die größte Veränderung ist, dass wir zusätzlich zum Gasthaus das Restaurant Ursprung eröffnet und damit einen Michelin-Stern ins Haus geholt haben“, sagt er nicht ohne Stolz. „Wir ha-ben im Stammhaus den Fokus mehr auf den Hotelgast gelegt, das Frühstück verbessert, E-Bikes angeschafft, eine Liegewiese zur Entspannung angelegt, Strukturen modernisiert und digita- lisiert und eine neue Marketingstrategie entwickelt. Außer-dem haben wir Teamcoaches engagiert und ein Extrabudget für Teamaktivitäten eingeführt.“
20 Jahre OMEGA Sorg
Bestens versorgt wird Widmanns Küche von der Service-Bund- Gebietszentrale OMEGA Sorg aus Essigen – und das schon seit über 20 Jahren. „Unternehmensgründer Hans Sorg und mein Großvater sind schon seit 50 Jahren miteinander bekannt und sehr enge Kollegen, ja mittlerweile auch befreundet“, er-zählt Widmann. „Was wir an OMEGA Sorg schätzen, ist der regionale und persönliche Bezug. Wenn mal etwas schiefläuft, kaputtgeht oder dringend gebraucht wird, wird sich sofort persönlich drum gekümmert“, so der Küchenchef. „Die Zu-sammenarbeit mit dem Standort Essingen, der nur 15 Minuten entfernt ist, läuft perfekt.“ Eine gewachsene und vertrauens- volle Partnerschaft, die für Widmann auch in Hinsicht auf Trends im Food- und Nonfood-Bereich sehr schätzt. Für die Zukunft hat sich Andreas Widmann einiges vorgenom- men. Er und sein Team haben Visionen, die sie Schritt für Schritt erarbeiten wollen. Entschleunigung steht auf dem Programm. „Wir wollen immer mehr zu einem Ort werden, an dem man genießen und entspannen kann. Unser Anspruch ist, einen Platz zu schaffen, an dem die Gäste sich wohlfühlen und die Mitarbeiter gerne arbeiten“, sagt er. „Ich persönlich versuche meinen Teil miteinzubringen, und zwar jeden Tag aufs Neue die gleiche Leistung abzurufen, nie nachzulassen und die Mo-tivation im Team immer hochzuhalten.“