Frische Fische und schicke Schiffe
Fisch mit Aussicht
Seit 1928 wird hier frischer Fisch mit schöner Aussicht serviert, seit Januar 2020 unter der Regie von Küchenchef Timo Bobzin und seinem Geschäftspartner Alexander Bast. Besonders beliebt ist natürlich die Finkenwerder Scholle. „Überall heißt sie Scholle Finkenwerder Art, wir nehmen uns aufgrund unserer Lage das Recht heraus, sie Finkenwerder Scholle zu nennen“ erklärt der Mit-Inhaber und Profikoch Timo Bobzin. Mehlierte Scholle, Butterschmalz, Speck (auf Wunsch ohne), Zwiebeln, Salz, Pfeffer, viel mehr braucht es nicht. Über fünf Tonnen Scholle wurden im vergangenen Jahr verkauft.
Klassiker: Finkenwerder Scholle
Weitere Bestseller der Karte sind Hamburger Pannfisch und Labskaus. Neben Fischgerichten mit Kartoffelbeilagen gibt es auch Schnitzel, vegetarische Speisen, Kuchen, Eis und ein Kinderangebot. Im Winter kommen Schmorgerichte wie Sauerbraten dazu. „Wir versuchen das abzudecken, was die Leute sich zu Hause nicht mehr selbst zubereiten,“ erklärt Timo Bobzin. Zu den saisonalen Höhepunkten zählen Zander und Stint von einem lokalen Elbfischer, Spargel, Maischolle, Pfifferlinge, Grünkohl und Enten. Am Wochenende öffnet zusätzlich eine Bude mit Fischbrötchen- und Eisverkauf ihre Pforten.
Draußen Terrasse, drinnen Historie
Der Sommergarten bietet 280 Sitzplätze, bei Bedarf sogar bis zu 400. Allerdings: Nur zwischen 1. April und 15. September, denn dann beginnt offiziell die Sturmflutsaison.
Wenn es draußen ungemütlich wird, locken drinnen ein großzügiger Saal und drei separate Räume mit teils historischen Möbeln. Hier finden insgesamt knapp 100 Gäste Platz. „Aktuell können wir uns über die Reservierungslage nicht beklagen“, sagt der zweifache Familienvater. Den im ersten Lockdown etablierten Lieferdienst inklusive Frühstücksboxen hat er bis heute beibehalten.
Seine Lage ist Segen und Fluch zugleich, macht er das Restaurant doch wetterabhängig – und nicht so attraktiv für Mitarbeitende vom „Festland“. Deshalb hat Timo Bobzin Selbstbedienungszonen eingerichtet. Insgesamt arbeiten bis zu 20 Mitarbeitende im Betrieb, davon sechs in der Küche inklusive Bobzin und seiner Frau.
Flexibilät und Leidenschaft
„Ich habe nur ein Produkt, dass ich immer versuche, da zu haben. Das ist die Finkenwerder Scholle – unser ‚Haustier‘“, stellt Timo Bobzin klar. „Es geht nicht um den günstigsten Preis, sondern einen möglichst stabilen, damit ich nicht jede Woche die Karte anpassen muss.“ Seit dem Frühjahr 2024 wird das Restaurant zweimal wöchentlich vom Hamburger Service-Bund Unternehmen Schwarz + Hansen beliefert. „Ich habe einen super Außendienstansprechpartner. Da fühlt man sich als Individualgastronom wahrgenommen und nicht nur in ein Schema gepresst“, sagt Timo Bobzin. Neben Basisprodukten kommen hier auch Steaks der Service-Bund Marke Rodeo Ranch Quality zum Einsatz.
Nach 23 Jahren steht Timo Bobzin immer noch mit Leidenschaft am Herd, außerdem steht er am Tresen und läuft im Service mit. "Auch wenn ich viel arbeite, ist für mich jeder Tag ein Highlight. Ich bin mit 16 in die Ausbildung gegangen mit dem einzigen Grund dahinter, sich selbständig zu machen. Ich bin glücklich mit dem, was ich machen darf!“