Frauen und Männer im Biergarten

Obatzda - eine Gericht und seine Geschichte

von Katrin Lang
© Adobe Firefly
Nicht nur zur Oktoberfest-Zeit ist der Obatzda ein gern gesehener Begleiter zum Bier. Obatzda oder Obatzder, bedeutet mundartlich„Angedrückter, Vermischter“ und ist eine pikante bayerischeKäsezubereitung, die gern zur Brotzeit serviert wird.

In Franken auch Gerupfter oder Angemachter genannt, gehört der Obatzda in ganz Bayern zu den klassischen Biergarten-Gerichten. In der Zubereitung einfach, wird Camembert oder ein anderer Weichkäse mit Butter, Rahm oder Quark so lange zerdrückt, bis eine streichfähige Masse entsteht. Diese wird mit frischem Schnittlauch bestreut und mit Roggenbrot oder Brezeln, Radieschen oder geschnittenem Radi (Rettich) serviert. Ursprung der Zubereitung war eine Verwertung von alten Käseresten, insbesondere von Camembert, Brie oder anderen Weichkäsen. Um diese wieder schmackhaft zu machen, vermischte man den reifen bis überreifen Käse mit Butter und gab Gewürze zu, hauptsächlich Paprika sowie häufig noch Kümmel oder Zwiebel. Aus dieser traditionellen Variante hat sich eine Vielfalt von Rezepten entwickelt. Wer Obatzda  anbieten will, muss sich klar sein, dass es eine geschützte Bezeichnung ist und daher viele Faktoren gewahrt werden müssen: Die Herstellung muss in Bayern erfolgt sein, und eine Nennung in der Karte ist nur nach Genehmigung durch das Landwirtschaftsamt möglich. Da es aber ähnliche Rezepturen auch in Hessen, Rheinhessen, Tschechien und anderen Regionen gibt, sind der kreativen Benennung eigentlich keine Grenzen gesetzt. Schmecken tut‘s allemal zum Festbier – dann mal: an Guadn!

Obazda
Typischer bayerisch? Die Creme aus Weichkäse, Butter, Rahm oder Quark hat auch im Norden viele Fans.
© Fotolia
© Service-Bund/Dani Rodriguez
Interesse? Wir beraten Sie gerne!
Katrin Lang
Redaktion
Katrin Lang
© Service-Bund/Dani Rodriguez
slash Magazin slash Ein Gericht und seine Geschichte