TTOPGOLF Oberhausen - Profis im Porträgust 20234

ECHTE (KÜCHEN)FREUNDE

von Katrin Lang
© xxx
„Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt, ist es besser, viel besser als man glaubt“, singt Herbert Grönemeyer in seinem Song Bochum. Noch weiter westlich liegt Oberhausen. Dort hat vor zwei Jahren der erste europäische Standort des US- Unternehmens TOPGOLF eröffnet. Was von Weitem aussieht wie eine ganz normale Driving-Range, ist ein innovative Konzept, das Freizeitvergnügen mit Gastronomie auf hohem Niveau verbindet.
Vom 17.07.2024

Seinen Ursprung hat TOPGOLF im englischen Watford. Dort entwickelten die Zwillinge Dave und Steve Jolliffe Ende der 1990er-Jahre einen Golfball, in dem ein Mikrochip untergebracht werden konnte. Ein echter Durchbruch, denn so lässt sich jeder Ball seinem Spieler zuordnen. Mit dieser Technologie konzipierten die Jolliffes eine Driving-Range, die in etwa so funktioniert wie ein gigantisches Computerspiel: Über das gesamte Außenfeld sind zehn riesige Löcher verteilt, die mit Fangnetzen und Chiplesern ausgestattet sind. Durch zusätzliche Hochgeschwindigkeitskameras kann jeder Ballflug in Echtz eit am Bildschirm neben dem Abschlag verfolgt werden. Für den Fun-Factor sorgen zudem Spielmodi wie "Hitting Bay" oder "Angry Birds", bei denen auch absolute Golflaien jede Menge Spaß haben. So richtig erfolgreich wurde TOPGOLF jedoch erst, als US-amerikanische Investoren einstiegen. Weltweit gibt es mehr als 100 TOPGOLF-Anlagen. Darunter natürlich in den USA, aber auch in Dubai und in Mexico. Eric Grob und David Speiser bringen TOPGOLF aktuell auf den europäischen Kontinent. Als Lizenznehmer planen sie neue Outlets in Österreich, Italien und der Schweiz. Denn in Oberhausen läuft es gut – seit der Eröffnung vor mehr als zwei Jahren verzeichnete die Anlage bereits eine Million Besucher. 

Overview TOPGOLF Oberhausen
Die Anlage in der Drohnenansicht
© Topgolf Oberhausen

EINMALIGES KONZEPT

Insgesamt 250 Mitarbeitende sorgen bei TOPGOLF dafür, dass alles so rund läuft wie die Golfbälle. 130 davon kümmern sich in Küche und Service um das kulinarische Wohl der Besucher. Das gastronomische Konzept hat hier einen enorm hohen Stellenwert, denn hinterm Pass passiert viel mehr als in einer klassischen Freizeitgastronomie. Natürlich werden auch Burger gebraten und Pommes frittiert, die auf der mehrmals im Jahr wechselnden Karte zu den Top-Sellern gehören. Allerdings werden auch Trends aufgegriffen, wie z. B. coole Freak-Shakes oder Tacos. Dazu kommen die sogenannten Signature-Dishes wie Nachos, der Sunrise Burger, Chicken Wings oder die Donut Balls – Gerichte, die ebenso in den US-amerikanischen Outlets von TOPGOLF serviert werden. Aber auch regional beliebte Gerichte wie Currywurst oder Döner findet man auf der Karte. Für die durchschnittlich 60 Events pro Woche werden auch Rodeo Cuts oder Mermaid Garnelen verarbeitet.  

DAS MINI-STADION

Federführend für die Küche zeichnet sich Quency de Leon Roa verantwortlich. Als Executive Chef war er schon in der Planungsphase dabei. Der gebürtige Niederländer mit dominikanischen Wurzeln hatte sein Herz eigentlich an den FC Schalke 04 im benachbarten Gelsenkirchen verloren, wo er zuvor als Koch im Hospitality-Bereich Erfahrung sammelte. Doch das Jobangebot aus Oberhausen war zu verlockend. Die Erfahrung aus der Stadiongastronomie kommt ihm bei TOPGOLF sehr zugute, denn die 40.000 Quadratmeter große Anlage funktioniert wie ein Mini-Stadion. „Zusammen mit den 102 Bays, dem Gastraum, den Terrassen und Eventflächen kommen wir auf gut 1.000 Sitzplätze. Im Schnitt gehen hier 1.500 Essen pro Tag über den Pass, an den Wochenenden oder in den Schulferien können das auch schon einmal 2.500 sein“, erzählt der 27-Jährige.

Sunday BBQ
Sunday BBQ bei TOPGOLF Oberhausen
© TOPGOLF Oberhausen

HOHE AUSLASTUNG

Neben den Events sorgen verschiedene über die Woche verteilte Aktionstage für regen Zulauf. Am Sonntag beispielsweise das Sunday BBQ und am Dienstag der sogenannte DeinsTag, an dem zwei Stunden Gameplay sowie ein Getränk und ein Gericht aus der Getränke- und Speisekarte im Paket pro Person 29 Euro kosten. „Das ist neben dem Samstag unser stärkster Tag“, weiß der Executive Chef. Dazu kommen Übertragungen von Sport-Events wie z. B. Fußball, American Football oder Darts. Denn der Gastraum verteilt sich auf drei Etagen, die eines verbindet: die perfekte Sicht auf den 34 Quadratmeter großen Mega-Screen. Auf jeder Etage befindet sich eine Bar. Die Gäste können direkt beim Service-Personal oder mittels QR-Code bestellen. Die Vorgabe: Zwischen Bestell- und Serviervorgang eines Getränks sollen nicht mehr als zehn Minuten vergehen. Um dieses Timing zu halten, werden je nach Auslastung auch Service-Roboter eingesetzt. Die Speisen werden vom Service-Personal serviert – dafür ist die Küche im ersten Stock durch mehrere Aufzüge und ein Treppenhaus mit dem Gastraum verbunden.

EIN STARKES TEAM

In der modular aufgebauten Küche arbeitet das 37-köpfige Team um de Leon Roa im Vier-Schicht-Betrieb, denn die Küche hat wochentags von 10 bis 23 Uhr geöffnet und am Wochenende bis 1 Uhr. Die erste Schicht beginnt um 5 Uhr morgens und bereitet hauptsächlich die Events vor. Dazu werden die mobilen Arbeitsflächen schon mal umgebaut, um die Arbeitsabläufe zu optimieren. Neben seinem 36-köpfigen Küchenteam bekommt der Executive-Chef auch Unterstützung vom hauseigenen Logistiker, der sich ausschließlich um die Warenannahme und Bestellungen kümmert. „Selbst am Herd stehe ich eigentlich eher selten, da ich neben der Planung von Events, Warenbestestellung und anderen administrativen Aufgaben auch dafür zuständig bin, die Karte zu verändern und aktuelle Trends und kreative Ideen mit einzubringen“, berichtet de Leon Roa. Als kreativer Sparringspartner steht ihm Executive Sous-Chef Ümit Kulduk zur Seite. Der 39-jährige Oberhausener sorgt dafür, dass in der Küche alles rund läuft. „Es sind vor allem die Arbeitsbedingungen und die Unternehmenskultur bei TOPGOLF, die ich genauso schätze wie Quency. Da trägt bestimmt der US-amerikanisch geprägte Führungsstil zu bei, denn wir begegnen uns hier alle erstmal auf Augenhöhe, egal wie alt man ist oder wie lange man hier schon arbeitet.“ Es sei ein Geben und Nehmen betonen beide. Mittlerweile verbindet die zwei eine echte Freundschaft. Als Familienväter kochen sie auch in ihrer Freizeit gern und tauschen sich darüber regelmäßig per WhatsApp aus. Oft werden daraus auch neue Ideen für die Speisekarte. Denn das Angebot an Speisen und Getränken wird bei TOPGOLF regional angepasst. Kernprodukte wie Burger und Wings stehen nahezu weltweit auf der Speisekarte, genauso wie die überbackenen Nachos, die in Oberhausen zu den absoluten Topsellern gehören. Allerdings verwendet Quency de Leon Roa einen anderen Käse als seine US-amerikanischen Kollegen: „In den USA wird Jack Cheese verwendet, den bekommt man in Deutschland nicht. Und weil die Deutschen gern Gouda essen, nehmen wir eben den.“ Grundsätzlich geht es bei TOPGOLF darum, hochwertige Produkte eizusetzen und den Geschmack der Gäste zu treffen. Eine Aufgabe, die der Executive Chef mit Bravour meistert. 

 

Starke Partner
Ümit Kulduk, Quency de Leon Roaund Wilhem Lückmann.
© Service-Bund Katrin Lang

EIN STARKER PARTNER

Denn Gouda, Nachos, Pommes, Burger-Patties sowie einen Großteil der benötigten Lebensmittel liefert Service-Bund Mitglied Hambrock Rhein-Ruhr. In Zahlen sind das seit Eröffnung etwa 85.000 Burger und 500 Tonnen Pommes. Etwa fünf Mal pro Woche fährt ein Hambrock LKW zur Lieferung der Bestellungen an die Laderampe. „Die Nachos importieren wir für Quency extra aus Dänemark, eine solche Qualität findet man hier in Deutschland nicht“, erklärt Service-Bund Fachberater Wilhelm Lückmann, genannt Willi. „Ohne den Willi würde bei uns nix laufen“, wirft Quency de Leon Roa ein. Sowohl er als auch Ümit Kulduk schätzen die Ideen und Lösungsansatze, die Willi Lückmann den beiden immer wieder vorstellt: „Der Willi repräsentiert Service. Das hört sich jetzt sehr nach Klischee an, aber so ist es eben. Der ist voll im Thema, weiß, was uns anspricht, was unsere Gäste auch anspricht.“ Und so hat der erfahrene Service-Bund Fachberater auch zum Termin mit dem Servisa Magazin ein paar Warenproben mitgebracht – als Inspiration für das Weihnachtsgeschäft, mit dessen Planung bereits im März begonnen wird.

PERFEKTES ZUSAMMENSPIEL

„Wie schon gesagt, wir machen hier viel mehr als nur à la carte“, betont de Leon Roa, der eng mit den anderen Abteilungen des Hauses wie der Marketing- und Sales-Abteilung zusammenarbeitet, um Angebote für Events zu erstellen oder um neue Ideen für die Karte auch visuell umzusetzen. Denn neben der Präsentation vor Ort wird bei TOPGOLF viel Wert auf digitale Präsenz im Netz gelegt. Neben Facebook, Instagram und TikTok, die regelmäßig bespielt werden, stehen auch die Google-Bewertungen unter ständiger Beobachtung: „Wir haben dort 4,5 Sterne mit über 4.700 Bewertungen, worauf wir echt stolz sind. Jede Bewertung wird beantwortet. Wir legen sehr viel Wert auf das Feedback unserer Gäste und bekommen so eine gute Orientierung, was wir verbessern können", erklärt der Executive Chef. In Ergänzung stehen auch die Verkaufszahlen der einzelnen Gerichte regelmäßig auf der Agenda, um die Speisekarte beim nächsten Wechsel zu optimieren. Um zu Google-Bewertungen und Verkaufszahlen einen Ausgleich zu schaffen, dürfen de Leon Roa und Kulduk ihre kreativen Akkus regelmäßig bei kleinen „Trendtouren“ aufladen. Beide waren schon in den USA, um dortige TOPGOLFStandorte kennenzulernen. Aber auch Städtereisen, um Trend-Konzepte zu beobachten, stehen auf dem Programm „Ich war schon mal für einen Tag in der Schweiz bei Black Tap, um Inspirationen zu sammeln. Die sind in New York City mit ihren Freak-Shakes bekannt geworden. Ich habe mich dann dort durch die Karte probiert und geschaut, was besonders gut geht“, erzählt Ümit Kulduk, der nach seiner Rückkehr dann zusammen mit seinem Executive Chef eigene Ideen entwickelt hat: „Mittlerweile haben wir die zwei daraus entstandenen Freak Shakes in der zweiten Saison auf der Karte.“

Quency de Leon Roa

Quotation

WIR MACHEN HIER VIEL MEHR ALS NUR À LA CARTE.

Quency de Leon RoaExecutive Chef
© Service-Bund/Katrin Lang

ECHTE FREUNDSCHAFT

Trotz oder vielleicht aufgrund der zwöf Jahre Altersunterschied sind Quency de Leon Roa und Ümit Kulduk ein richtig gutes Team geworden. Als Familienväter verbringen sie jede freie Minute mit ihren Frauen und Kindern, und beim Fußball setzen beide auf den FC Schalke 04. Kochen ist für sie auch in der Freizeit Entspannung. Und man darf gespannt sein, welche kulinarischen Ideen die beiden noch aushecken. Freuen dürfen sich die Gäste von TOPGOLF Oberhausen auf die Weihnachtszeit. Denn dann verwandelt sich die Anlage wieder in ein echtes Winter-Wonderland inklusive kulinarischer Specials.

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TOPGOLF Oberhausen

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